1. Kapitel (1)
1.KapitelBlütenjunges streckte den Kopf aus der Kinderstube. Da draussen ist alles ganz weiss! Sie streckte ihre Pfote vor und berührte die weisse Masse, die den Boden bedeckte und auf den Bäumen war, ängstlich. Sie zuckte erschrocken zurück als eisige Kälte in ihre Pfote schoss. Es war Blütenjunges' erstes Mal das sie aus der Kinderstube ging. Hinter ihr ertönte ein amüsiertes Schnurren. "Das ist Schnee, meine Kleine", erklärte Blütenjunges' Mutter Bachwolke sanft, "Er kommt nur in der Blattleere wenn es kalt ist und wieder wärmer wird, geht er." "Und von wo kommt dieser Schnee?" Blütenjunges' Schnurrhaare zuckten vor Kälte. "Er fällt vom Himmel und..." "Blütenjunges, komm auch, oder traust du dich nicht?", fordert ihr Bruder Flammenjunges, der am anderen Ende des Lagers war, sie auf. Blütenjunges, die nicht bemerkt hat das ihre Wurfgefährten schon auf Erkundungstur gegangen sind, zögerte. Doch als ihre Mutter sie von hinten leicht anstupste setzte sie langsam eine Pfote vor die andere und versuchte die Kälte zu ignorieren. Sie bemühte sich vorwärts zu kommen. Die denken jetzt bestimmt ich sei Feige! Dann kam sie stolpernd vor ihren Geschwistern und den älteren Jungen Rankenjunges, Lichtjunges und Briesenjunges an, die den Erkundungstripp anführten. "...das ist der Schülerbau", erklärte Rankenjunges mit hoch erhobenem Kopf. "...in den wir sehr bald umziehen werden", fügte sein Bruder Lichtjunges stolz hinzu. Vier Monde alt und sie wären Schüler! "Rankenjunges, Lichtjunges, Briesenjunges, kommt her!" Eisflügel, die Mutter der drei Jungen, sass, den Schwanz über die Pfoten gelegt, vor der Kinderstube. Rankenjunges und Lichtjunges schauten sich enttäuscht an und rannten dann leicht über den Schnee zu ihrer Mutter. Briesenjunges drehte sich noch einmal zu Blütenjunges und flüsterte ihr zu "Ich weiss meine Brüder sind nervig." Sie rollte mit den Augen und folgte dann ihren Wurfgefährten. "Wow, schaut euch das an!" Das helle Quieken von Blattjunges, Blütenjunges' Schwester, ertönte. Wo ist sie? Blütenjunges schaute sich um. Dann sah sie einen winzigen Kopf der aus einer Art Felsenhöhle hinausschaute. Ihr Bruder Flammenjunges hat sie bereits entdeckt und rannte zu ihr. Blütenjunges folgte. Als sie näher kam erkannte sie einen grossen Felsbrocken. Unten war ein Loch, das ein bisschen dem Eingang der Kinderstube glich, und mit Farnwedeln zugedeckt war. Blütenjunges schlüpfte neugierig durch die Farnwedel in die Höhle hinein. Drinnen sah sie sich staunend um und ihr Blick fiel auf Nest das mit Moos und Federn ausgepolstert war. Daneben lag ein halb verzehrter Fisch. Anscheinend waren sie nicht die ersten die diese Höhle entdeckt haben. Das ist ein Bau! Blütenjunges trat schnell aus dem Bau. Sie jaulte erschrocken auf als sie beim herausgehen in jemanden hineinstiess. Sie drehte sich um und sah einen riesigen Kater. "Diese Jungen, die laufen einem immer zwischen die Pfoten. Was suchst du hier?", fauchte er. Blütenjunges schreckte zurück. Ein weisser wuscheliger Kater kam angetrottet. Schneesturm! "Streifenpelz, sei nicht so grob zu ihr, sie ist doch bloß ein Junges." Streifenpelz wandte sich schnaubend ab. "Das ist der Anführerbau hier dürfen Jungen nicht rein, aber das konntet ihr nicht wissen", erklärte er ihr. Flüsternd fügte er dann hinzu: "Streifenpelz ist ein guter Krieger aber seit dem seine Mutter Rosenblatt vor einiger Zeit gestorben ist kann er ein bisschen böse werden. Nimms ihm einfach nicht zu Ernst, es ist schwer für ihn." Blütenjunges schauderte. Ich will nie meine Mutter verlieren! Sie ist die Beste! "Soll ich euch das Lager zeigen?", bot Schneesturm an. Blattjunges und Flammenjunges, die inzwischen aus dem Bau hinaustraten, sprangen erfreut in die Luft. "Folgt mir", miaute er.